Stimmen zum Flensburg-Spiel

Nach dem Heimerfolg für den Tabellenführer SG Flensburg sprachen die beiden Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz über das Spiel.

Jürgen Schweikardt:
Herzlichen Glückwunsch an Flensburg zum verdienten Sieg.
Ich denke, wir haben das im gebundenen Abwehrspiel heute sehr gut gemacht. Da haben wir vor dem Spiel unseren Fokus draufgelegt, da es die letzten Wochen nicht so war. Damit bin ich sehr zufrieden. Vor allen Dingen auch mit der Torhüterleistung von Jogi Bitter, der bislang noch nicht so gut in die Saison gekommen ist. Ihm hat dieses Spiel heute mit Sicherheit sehr gut getan.
Unsere Probleme hatten wir heute im gebundenen Angriffsspiel. Im Tempospiel haben wir zu viele Fehler gemacht, sind schlecht ins Spiel gekommen. Die Rückraumwürfe, die wir am Anfang hatten waren nicht mit voller Überzeugung und nicht mit 100 Prozent geworfen, dann hast du hier eben keine Chance Tore zu werfen. Da hilft uns dann die ganze Abwehrarbeit nicht. Ich fande, dass diese am Anfang wirklich gut war. Wir sind dann jedoch gleich in Rückstand geraten, konnten das Ergebnis aber im Rahmen halten. Nach der Halbzeit sind wir dann in zu viele einfache Gegenstöße gelaufen.
Alles in allem war es ein ein ordentliches Spiel, mehr aber auch nicht.
Maik Machulla:
Natürlich sind wir mit 2 Punkte zufrieden und haben phasenweise sehr guten Handball gespielt. Mit einem überragenden Torhüter heute hinten drin. Im Angriff haben wir sehr beweglich und strukturiert gespielt. Aber Jürgen hat es bereits gesagt, dass wir eine Phase hatten, in der wir ein paar technische Fehler machen in der Vorwärtsbewegung. Ich finde das ist sehr ärgerlich, da wir es so verpasst haben und vielleicht ein bisschen früher und deutlicher absetzen hätten können. Wenn ich aber insgesamt sehe, dass wir im gesamten Spiel 21 Tore bekommen und davon rund 5 Tore durch Gegenstöße, bei denen einfache Fehler von uns vorausgingen, dann sind das im gebundenen Spiel 15 Tore und das ist natürlich überragend. Man muss Rasmus Lauge herausheben, der mit 9 Toren ein starkes Spiel abgeliefert hat.

TVB verliert beim Tabellenführer

Der Tabellenführer aus Flensburg war heute zu stark gegen die Schwaben. Am Abend unterlag die Mannschaft um Trainer Jürgen Schweikardt in der ausverkauften Flens-Arena gegen den Tabellenführer mit 29:21.

Auch wenn man sich vor dem Spiel einig war, man hätte beim Spitzenreiter nichts zu verlieren, hat der TVB sich vor allem den Beginn der Partie anders vorgestellt. Nach acht Minuten gelang Lukas von Deschwanden der erste Treffer seiner Mannschaft zum zwischenzeitlichen 4:1. Es folgte das kurze Aufbäumen bei den Wild Boys, die nach 17 Minuten durch einen 7-Meter von Michael Schweikardt auf 5:4 verkürzen konnten und die Flensburger immerhin sechs Minuten ohne eigenen Treffer kurz verzweifeln ließen. Doch Flensburgs Torhüter Torbjørn Bergerud hielt seine Mannschaft immer wieder im Spiel und garantierte mit seiner starken Leistung den Erfolg des Tabellenführers. Mit einem 13:8- Rückstand ging es für den TVB Stuttgart in die Halbzeitpause.

Auch nach Wiederanpfiff taten sich die Wild Boys, die auf Michael Kraus krankheitsbedingt verzichten mussten, gegen das stabile Abwehrsystem der Gastgeber schwer. Doch in der Defensive machten die Stuttgarter zu viele Fehler, luden den Gegner durch Abstimmungsprobleme oft zu einfachen Toren ein. So stand es sieben Minuten nach Wiederanpfiff 18:9 für die SG Flensburg-Handewitt. Ähnlich wie in der ersten Hälfte fand der TVB nach einem durchwachsenen Start wieder zurück ins Spiel und traf fünf Mal in Folge durch Tore von Sascha Pfattheicher, Max Häfner zum zwischenzeitlichen 19:15 in der 43. Minute. Auch Jogi Bitter verhalf seiner Mannschaft mit tollen Paraden das Spiel nicht schon früh nach dem Seitenwechsel aus den Händen gleiten zu lassen. Am Ende hat der Kampfgeist der Wild Boys leider nicht gereicht, um in Flensburg etwas Zählbares mitzunehmen. Die Stuttgarter mussten sich letztendlich verdientermaßen mit 29:21 geschlagen geben.

Die Flensburger gewinnen ihr neuntes Spiel in dieser Saison und bleiben ohne Punktverlust, der TVB Stuttgart hat alles gegeben, bleibt aber weiterhin ohne Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt. Am Donnerstag erwartet der TVB im Heimspiel den TSV Hannover-Burgdorf in der SCHARRena.

TVB jubelt über einen Punkt

Der TVB 1898 Stuttgart holt sich nach einem starken Auftritt gegen die Füchse Berlin beim 24:24 (17:12) einen Punkt. Vor allem in der ersten Halbzeit wussten dir Stuttgarter zu überzeugen und gingen mit einem Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause. Im zweiten Durchgang kämpften sich die Berliner zurück in die Partie und lagen beim 20:23 dann sogar mit drei Treffern vorn, vor allem dank der starken Quote von Petr Stochl, der über 70 Prozent hielt. Doch auch Bitter war zur Stelle und so kam der TVB zurück und holte sich einen Zähler. Dominik Weiß war sieben Mal erfolgreich, Hans Lindberg traf für die Hauptstadthandballer ebenfalls sieben Mal. Die Füchse Berlin bangen außerdem um Paul Drux, der in der zweiten Halbzeit umknickte und nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte.

Füchse erwischten einen guten Start. Nach der Verletzung von Kopljar, der zuletzt im rechten Rückraum begann, brachte Petkovic Fäth, Zachrisson und Wiede im Berliner Rückraum. Wiede und Fäth stellte dann auch schnell auf 0:2 (3.). In der vierten Minute netzt dann Orlowski für die Gastgeber zum ersten Mal ein. Elisson und wieder Wiede sorgten für das 1:4, doch die Stuttgarter ließen sich nicht abschütteln. Sie reduzierten die anfänglichen Fehler und Salger markierte den 4:5-Anschlusstreffer, Kraus glich kurz darauf in Überzahl zum 5:5 (11.) aus.

Trotz Unterzahl traf Stipe Mandalinic, doch Späth glich aus. Es folgte ein Treffer von Lindberg, Heinevetter und Bitter zeigten Paraden bevor Schagen wieder auf 7:7 stellte. Nun machten die Füchse ein paar Fehler zu viel und waren teilweise zu unkonzentriert. Beim 8:7 (17.) ging der Gastgeber erstmals in Führung. Wiede und Lindberg, der einen Siebenmeter gegen Bitter per Heber verwandelte, machten das 8:9 (19.). Stuttgart legte allerdings seinerseits zwei Tore in Folge nach und so ging es hin und her.

In der 20. Minute brachte Petkovic Drux für Wiede und Zachrisson rutschte dafür auf Halb. Die nächste Unterzahl, Erik Schmidt musste auf die Bank, tat den Berlinern besonders weh. Schweikardt verwandelte zunächst den Siebenmeter. Fäth konnte zwar auf 11:10 verkürzen, doch mit zwei weiteren Treffern erhöhte der TVB auf 13:10 (24.). Petkovic reagierte mit der Auszeit. Stuttgart war im voll im Spiel, bei den Füchsen lief vor dem Pausenpfiff kaum noch etwas zusammen. Schagen, der mehrfach auf außen freigespielt wurde markierte das 14:10. Bei den Hauptstadthandballern traf nun zwei Mal Drux, sodass das 15:12 auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Bis zur Pause setzte sich der Gastgeber unter anderem dank eines von Bitter parierten Siebenmeters auf 17:12 ab.

Die Füchse kamen wacher aus der Kabine. Stochl zeigte direkt einige Paraden, was Wiede und Drux für das 18:16 (35.) nutzten. Dann verpassten die Berliner jedoch mehrmals die Chance, den Anschluss herzustellen. Bitter stellte sich dem Ball immer wieder in den Weg. Nach dem 19:16 durch Schafen gelang den Gästen ein 3:0-Lauf und damit der Ausgleich zum 19:19 (42.). Schweikardt zog die grüne Karte, um sein Team für die letzte Viertelstunde wieder auf Kurs zu bringen. 

Dann gab es einen Schreckensmoment in der Halle, Paul Drux knickte nach einem Blockversuch bei der Landung um und musste gestützt werden, um das Spielfeld verlassen zu können. Stuttgart netzte ein, doch Wiede hatte die richtige Antwort parat. Dann zeichneten sich erneut Stochl und Bitter aus, sodass es etwas dauerte, ehe Fäth die Berliner wieder in Führung brachte und Lindberg auf 20:22 (50.) erhöhte. Als Wiede ebenfalls traf, rief Schweikardt seine Mannschaft zur Besprechung zusammen.

Die Lebensversicherung der Füchse war Petr Stochl, der innerhalb von 22 Minuten nur drei Gegentreffer zuließ und zu diesem Zeitpunkt eine Quote von über 80 Prozent hatte. Erst in Überzahl traf Röthlisberger zum 21:23 (54.). Es gab die nächste Berliner Auszeit. Im Anschluss scheiterte Wiede in Bitter, der ebenfalls eine tadellose Leistung im Tor zeigte. Dann musste auch Wiede verletzt vom Feld. Fäth, Mandalinic und Zachrisson spielten im Füchse-Rückraum. 

Bitter war erneut stark gegen Zachrisson, auf der Gegenseite wurde ein Stürmerfoul gepfiffen. Wiede war zurück auf dem Feld, Mandalinic war es dann jedoch, der den Treffer markierte. Schagen gelang wieder der Anschluss. Es wurde hitzig in der Halle. Das Spiel stand auf Messers Schneide und 52 Sekunden vor dem Abpfiff entschied sich Petkovic für die letzte Füchse-Auszeit. Der Ball ging nicht ins Tor. 30 Sekunden blieben noch auf der Uhr. Salger glich kurz vor dem Abpfiff zum 24:24 aus.

Quelle: http://www.handball-world.news/